Logo von Fachhochschule Salzburg GmbH

Fachhochschule Salzburg GmbH

International Design Workshop - gelebte Internationalisierung im Curriculum

Der International Design Workshop verknüpft internationales, interdisziplinäres Lernen mit regionalem Praxisbezug – innovativ, curricular verankert und zugänglich für alle Studierenden.

Das Bild zeigt eine Gruppe von Studierenden und Lehrenden, die 2023 am International Design Workshop teilgenommen haben.

© FH Salzburg

Gruppenfoto Design Workshop 2023

Ziele

Internationaler Austausch ist ein zentraler Aspekt im Bereich Design. Um Studierenden diese Kompetenzen im Rahmen ihres Bachelorstudiums systematisch zu vermitteln, wurde der International Design Workshop als fixer Bestandteil im Curriculum des Studiengangs Design & Produktmanagement an der FH Salzburg verankert. Seit ca. 15 Jahren findet der Workshop am Campus Kuchl statt und wurde 2022 in ein Blended Intensive Programme (BIP) im Rahmen von Erasmus+ überführt. Damit wurde die Möglichkeit geschaffen, physische und virtuelle Mobilität sinnvoll zu kombinieren. Ein zentrales Ziel ist die curriculare Integration internationaler, interkultureller und interdisziplinärer Lernerfahrungen. Die Studierenden wählen zwischen einem Workshop am Heimatcampus (Internationalisation at Home) und einem Workshop an einer Partnerhochschule im Ausland. Bei Absolvierung eines Workshops an einer Partnerhochschule wird die vollständige Anrechenbarkeit im Curriculum gewährleistet. Dadurch wird Internationalisierung nicht als optionales Zusatzangebot, sondern als verbindlicher Bestandteil des Studiums erlebbar. Durch die Wahlmöglichkeit wird gleichzeitig ein inklusiver Zugang zur Internationalisierung gewährleistet – unabhängig von finanziellen oder persönlichen Mobilitätshürden. Ergänzend zur internationalen Zusammenarbeit stehen beim Workshop konkrete Herausforderungen und reale Fragestellungen im Mittelpunkt: In Kooperation mit regionalen Betrieben und Akteur*innen arbeiten die Studierenden in internationalen Kleinteams an konkreten Gestaltungsaufgaben. Im Fokus steht dabei der Prozess von Konzeption bis hin zur Präsentation in einem sprachlich und kulturell fordernden und bereichernden Setting. Durch diesen Praxisbezug entstehen lösungsorientierte Konzepte mit echtem Entwicklungspotenzial, von denen sowohl die Studierenden als auch die regionalen Partner profitieren.

Hintergrund

Die FH Salzburg organisiert den International Design Workshop seit rund 15 Jahren – ursprünglich in Kooperation mit der Bahçeşehir University in Istanbul. Das curricular verankerte Format, das Partnerhochschulen aus Programm- und Partnerländern einbezieht, leistet einen wesentlichen Beitrag zur strategischen Internationalisierung des Studiengangs Design & Produktmanagement. Dank der langjährig etablierten Partnerschaften konnte das Format bereits 2022 erfolgreich als BIP im Rahmen von Erasmus+ umgesetzt werden. Das BIP-Format brachte zusätzliche Vorteile mit sich, etwa die Einbindung weiterer Partnerhochschulen, eine höhere Planbarkeit sowie größere Flexibilität durch die virtuelle Komponente. Die durch die Rahmenbedingungen Post-Covid und die dadurch notwendige Digitalisierung erwies sich als nachhaltige Bereicherung des Projekts. Neben der Bahçeşehir University in Istanbul nehmen auch die HFT Stuttgart (Deutschland) und die Mendel-Universität in Brno (Tschechien) regelmäßig am Workshop teil. Durch das erfolgreiche International Credit Mobility-Projekt mit Georgien ist zudem die Teilnahme von Lehrenden und Studierenden der Tbilisi State Academy of Arts (TSAA) möglich. Das International Office der FH Salzburg unterstützt den Studiengang bei der Verwaltung der Fördermittel, der Organisation der Mobilitäten sowie der administrativen Umsetzung des BIP. Der Workshop steht in enger Übereinstimmung mit der Internationalisierungsstrategie der FH Salzburg: Er fördert die Verankerung internationaler Elemente im Curriculum, den Ausbau qualitativ hochwertiger Kooperationsnetzwerke, die Erweiterung englischsprachiger Lehrangebote sowie die Positionierung Salzburgs als international ausgerichteten Bildungsstandort.

(Durchgeführte) Aktivitäten

Der International Design Workshop ist mehr als ein BIP: Als verpflichtender Bestandteil des Curriculums im Studiengang Design & Produktmanagement ist er systematisch in die Ausbildung integriert und wurde seit seiner Einführung kontinuierlich weiterentwickelt, um Internationalisierung praxisnah, innovativ und zugänglich für alle Studierenden zu gestalten. Das Format kombiniert eine virtuelle Vorbereitungsphase mit einer intensiven Präsenzwoche. Studierende und Lehrende aus Partnerhochschulen in der Türkei, Deutschland, Tschechien und Georgien arbeiten gemeinsam mit Studierenden der FH Salzburg an realen, regional bezogenen Projekten. Virtuelle Phase: - Internationale Keynotes und thematische Impulse bieten unterschiedliche kulturelle und disziplinäre Perspektiven. - Digitale Tools ermöglichen kreative, kollaborative Gruppenarbeit bereits vor der Präsenzphase. - Erste Ideenskizzen, Recherchen und konzeptionelle Ansätze werden erarbeitet. In der Präsenzwoche entstehen in internationalen Teams praxisnahe, kreative Lösungen auf jährlich wechselnde Herausforderungen, die in Kooperation mit regionalen Betrieben und Institutionen definiert wurden. Zum Einsatz kommen innovative Methoden (Design Thinking, Experimentieren, Visualisierungen, Modelle) sowie Exkursionen und kulturelle Aktivitäten. Die Arbeitssprache ist Englisch, die interkulturelle Teamarbeit wird gezielt durch Lehrende aller Hochschulen begleitet. Abschlusspräsentationen finden unter Einbezug von externen Partner*innen statt. Die Struktur des Workshops wird je nach Thema flexibel angepasst. So ist für Dezember 2025 eine weitere methodische Erweiterung geplant: Zusätzlich zum Campus Kuchl wird das BIP erstmals direkt in der Fokusregion vor Ort durchgeführt. Die mehrtägige Arbeit in realem Nutzungskontext intensiviert den Praxisbezug und ermöglicht einen noch engeren Austausch mit regionalen und externen Stakeholdern – ein weiterer Schritt in der konsequenten Weiterentwicklung des Formats.

Ergebnisse

Der International Design Workshop erzielt vielfältige Ergebnisse auf fachlicher, persönlicher und institutioneller Ebene. Praxisorientierte Lösungen für reale Herausforderungen: Studierende entwickeln kreative Konzepte zu gesellschaftlich relevanten Themen wie Nachhaltigkeit, Bildung oder soziale Teilhabe. Die Ergebnisse zeichnen sich durch Innovationskraft und gestalterische Qualität aus und bieten konkreten Mehrwert für regionale Partner. Stärkung interkultureller und sozialer Kompetenzen: Die internationale und interdisziplinäre Teamarbeit fördert die Fähigkeit zur Zusammenarbeit über kulturelle und fachliche Grenzen hinweg. Dabei werden zentrale Zukunftskompetenzen, wie interkulturelle Kommunikation und lösungsorientiertes Denken gestärkt. Impulsgeber für weitere Mobilität: Der Workshop motiviert zur Teilnahme an weiteren Auslandsaktivitäten. Mehrere Teilnehmer*innen entschieden sich im Anschluss für eine Langzeitmobilität oder ein Masterstudium an der FHS – ein deutliches Zeichen für die nachhaltige Wirkung auf individueller Ebene. Nachhaltiger Kompetenzgewinn durch projektbasiertes, internationales Lernen: Die Verbindung von Projektkontext, internationalem Austausch und Teamarbeit fördert berufsrelevante Fähigkeiten. Aufbau und Vertiefung von Partnerschaften: Die langjährige Zusammenarbeit mit Partnerhochschulen wie der Bahçeşehir University Istanbul führte zu weiteren Initiativen – etwa zur Entwicklung eines neuen Workshop-Formats an der TSAA. Brücke zwischen Bildung und Praxis: Die aktive Einbindung regionaler Unternehmen und Organisationen schafft Synergien zwischen Hochschule und Praxiswelt. Studierende erhalten direkten Zugang zu potenziellen Arbeitgebern, während die Partner von innovativen Impulsen profitieren. Diese Ergebnisse tragen zur Zielsetzung bei, Internationalisierung integrativ, wirksam und nachhaltig im Curriculum zu verankern – mit Mehrwert für Studierende, Institutionen und den Bildungsstandort Salzburg.

Lessons learned

Die Umsetzung des International Design Workshops als BIP hat didaktische und organisatorische Erkenntnisse für die internationale Lehre geliefert. Die Kombination aus digitaler Vorbereitungsphase und intensiver Präsenzwoche hat sich als äußerst wirkungsvoll erwiesen. Durch Zusammenarbeit im Vorfeld sind die internationalen Teams bei Beginn der Präsenzphase bereits eingespielt. Dies steigert nicht nur die Effizienz, sondern auch die Qualität der kreativen Prozesse. Durch diese Struktur entstehen inspirierende Lernumgebungen, in denen fachliche, sprachliche und interkulturelle Kompetenzen gleichermaßen gefördert werden. Ein zentrales Learning betrifft die integrative Ausgestaltung des Formats: Durch die Wahlmöglichkeit zwischen einer Teilnahme am Heimatcampus oder einem Workshop an einer Partnerhochschule im Ausland wird Diversität gefördert und Internationalisierung für alle Studierenden zugänglich – unabhängig von persönlichen Lebenssituationen. Herausforderungen wie unterschiedliche Vorkenntnisse, kulturelle Unterschiede oder Koordinationsfragen konnten durch intensive Betreuung, klare Kommunikationsstrukturen und erfahrene Lehrteams erfolgreich gemeistert werden. Die unterschiedlichen Profile der beteiligten Hochschulen – z. B. der künstlerische Zugang der TSAA Tiflis oder der anwendungsorientierte Fokus der FH Salzburg – ergänzen sich hervorragend und erweitern den fachlichen Horizont aller Teilnehmenden. Mit regelmäßig 60–100 Teilnehmenden zählt der Workshop zu den größten internationalen Lehrveranstaltungen an der FH Salzburg. Besonders bemerkenswert ist die nachhaltige Wirkung: Viele Teilnehmende nutzen die Erfahrung als Sprungbrett für weitere Auslandsaufenthalte oder ein weiterführendes Studium – ein klares Zeichen für die langfristige Relevanz des Formats. Der Workshop steht damit beispielhaft für integrative, praxisnahe und zukunftsorientierte Internationalisierung in der Lehre.


Schlagwörter

Zielgruppe(n)

  • Lehrende
  • Studierende

Themenfelder

  • Global Mindset
  • Internationalisierung
  • Internationalisierung von Studium und Lehre
  • Kompetenzentwicklung

Kontaktperson(en)

Jennifer Simon

jennifer.simon@fh-salzburg.ac.at
+43 50 2211-1034

Weiterführende Links


Projektpartner

  • Tbilisi State Academy of Arts
  • Hochschule für Technik
  • Bahcesehir University
  • Brno University of Technology

 HMIS2030

Um sich weitere Beispiele guter Praxis bzw. Beispiele anderer Hochschulen ansehen zu können, klicken Sie bitte auf den untenstehenden Button: