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Pädagogische Hochschule Steiermark
Inklusion und Chancengleichheit: Erasmus+ zeigt, Mobilität für behinderte Studierende ist möglich. Inklusion ist machbar, Partnerschaft und Ressourcen sind entscheidend.
© David Obermaier
Unser Beispiel guter Praxis im Rahmen der HMIS2030, unter dem Thema "Hörbehindert und unterwegs: Eine leise Revolution für Chancengleichheit", verfolgt eine breite Palette von kurz- und langfristigen Zielen, die darauf abzielen, die Chancengleichheit und Integration von hörbehinderten Studierenden und Mitarbeiter/innen in der Hochschulmobilität und Internationalisierung zu fördern. Kurzfristige Ziele: *) Barrierefreie Zugänglichkeit: Ein kurzfristiges Ziel besteht darin, sicherzustellen, dass alle Hochschulmobilitäts- und Internationalisierungsprogramme barrierefrei für (hör)behinderte Studierende und Mitarbeiter/innen sind. *) Sensibilisierung: Die Sensibilisierung für die Bedürfnisse von hörbehinderten Menschen, um eine inklusive Umgebung zu schaffen. *) Erhöhung der Teilnahme: Wir streben an, die Teilnahme von behinderten Studierenden und Mitarbeiter/innen an Mobilitätsprogrammen zu steigern, indem wir individuelle Unterstützung anbieten. Langfristige Ziele: *) Vollständige Integration: Unser Ziel ist es, (hör)behinderten Studierenden und Mitarbeiter/innen die gleichen Chancen zu bieten, an internationalen Austauschprogrammen teilzunehmen und von den Vorteilen der globalen Bildung zu profitieren. *) Förderung der interkulturellen Kompetenz: Wir streben an, die interkulturelle Kompetenz und das Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung in der gesamten Hochschulgemeinschaft zu fördern. *) Nachhaltigkeit: Wir wollen das Beispiel guter Praxis nachhaltig gestalten, um langfristig einen positiven Einfluss auf die gesamte Hochschullandschaft zu haben. Wir planen die Dokumentation und Veröffentlichung unserer Erfahrungen, um anderen Hochschulen bei der Umsetzung ähnlicher Programme zu helfen.
Das Erasmus+ Projekt KA131 an der Pädagogischen Hochschule Steiermark im Studienjahr 2023/24, ist ein Beispiel für die Schaffung inklusiver Bildungsmöglichkeiten im Hochschulkontext. Die Rahmenbedingungen dieses Projekts verdeutlichen, wie verschiedene Ebenen der Bildungseinrichtungen und Kooperationen zusammenwirken, um die Chancengleichheit im Bildungsbereich zu fördern. *) Die enge Zusammenarbeit zwischen der Pädagogischen Hochschule Steiermark (PH Steiermark) und der Universität Graz im Entwicklungsverbund Süd-Ost stellt sicher, dass der hörbehinderte Studierende die Möglichkeit hat, am Erasmus+ Mobilitätsprogramm teilzunehmen, das seinen akademischen Zielen und Studienschwerpunkten entspricht (Anerkennung). *) Mobilitätskonsortium der öffentlichen Pädagogischen Hochschulen: Die Bildung eines Mobilitätskonsortiums, bestehend aus allen neun öffentlichen Pädagogischen Hochschulen, unter der Leitung der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (HAUP), ist ein Schlüsselfaktor in diesem Beispiel. Es ermöglicht die effiziente finanzielle Abwicklung und Ressourcenbündelung, um die Mobilität für Studierende mit Beeinträchtigungen zu ermöglichen. *) Gasthochschule Oslo Metropolitan University (OsloMet): Die Partnerschaft mit der Gasthochschule in Norwegen, der Oslo Metropolitan University, zeigt die Bedeutung internationaler Kooperationen bei der Schaffung inklusiver Bildungsmöglichkeiten. Die Gasthochschule hat die Infrastruktur und Unterstützung bereitgestellt, um sicherzustellen, dass der hörbehinderte Studierende am regulären Unterricht teilnehmen kann. *) Operative Abwicklung: Die erfolgreiche operative Abwicklung dieses Mobilitätsprojekts erfordert die enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Bildungseinrichtungen, um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Vorkehrungen für den hörbehinderten Studierenden getroffen werden. Dies beinhaltet die Bereitstellung von Gebärdensprachdolmetscher/innen von GESTU-Graz und technologischen Unterstützungen.
Erasmus+ KA131 Studierendenmobilität eines hörbehinderten Studierenden.
Die Erasmus-Mobilität eines hörbehinderten Studierenden wirkt sich positiv auf die Gasthochschule, die entsendende Hochschule und den Studierenden selbst aus: Für die Gasthochschule (Oslo Metropolitan University): Die Aufnahme eines hörbehinderten Studierenden fördert den kulturellen Austausch und schafft ein vielfältiges Lernumfeld. Sie stärkt die Inklusionskultur und sensibilisiert für die Bedürfnisse von Menschen mit Hörbehinderungen. Dies trägt zur Weiterentwicklung inklusiver Bildungsangebote bei. Für die entsendende Hochschule (Pädagogische Hochschule Steiermark): Die Unterstützung der Mobilität zeigt das Engagement für Chancengleichheit und Inklusion. Der akademische Austausch mit der Gasthochschule bereichert die Lehre und stärkt internationale Partnerschaften. Die Zusammenarbeit im Erasmus+ Rahmen fördert zudem den Wissensaustausch und die institutionelle Vernetzung. Für den hörbehinderten Studierenden: Die Mobilität ermöglicht internationale Erfahrungen, den Einblick in andere Bildungssysteme und Kulturen sowie die Erweiterung fachlicher Kompetenzen. Die Herausforderungen im Ausland stärken die persönliche Entwicklung und das Selbstbewusstsein. Der Studierende wird zum Vorbild für andere Menschen mit Behinderungen und zeigt, dass internationale Bildung inklusiv sein kann. Zudem trägt er zur Vernetzung hörbeeinträchtigter Communities in Norwegen und Österreich bei. Fazit: Die Erasmus-Mobilität eines hörbehinderten Studierenden ist eine Win-Win-Situation: Sie fördert Inklusion, internationale Zusammenarbeit und persönliche Entwicklung – zum Nutzen aller Beteiligten.
Unsere Erfahrungen im Rahmen des Erasmus+ Studierendenmobilitätsprojekts mit einem hörbehinderten Studierenden haben vieles für die Zukunft gelehrt. Hier sind einige der wichtigsten Erkenntnisse, die wir gewonnen haben: Inklusion ist machbar: Wir haben gelernt, dass die inklusive Bildung und Mobilität von hörbehinderten Studierenden machbar ist. Mit der richtigen Unterstützung und Planung können Hindernisse überwunden werden. Partnerschaft und Kooperation sind entscheidend: Die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Hochschulen und Bildungseinrichtungen ist von entscheidender Bedeutung, um inklusive Mobilitätsprogramme zu gestalten. Ressourcen und Unterstützung sind erforderlich: Die Bereitstellung von Ressourcen wie Gebärdensprachdolmetscher/innen und technologischer Unterstützung ist entscheidend, um die Mobilität von hörbehinderten Studierenden zu ermöglichen. Diese Ressourcen sollten frühzeitig geplant und bereitgestellt werden. Ein starker Partner wie der OeAD ist dabei sehr hilfreich. Positive Auswirkungen auf alle Beteiligten: Die Mobilität von hörbehinderten Studierenden trägt zur kulturellen Vielfalt und Sensibilisierung bei und bereichert das Hochschulumfeld. Es ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Unsere Lessons Learned zeigen, dass die Schaffung inklusiver Bildungsmöglichkeiten und Mobilitätsprogramme für Studierende mit Beeinträchtigungen möglich ist. Sie erfordern jedoch eine sorgfältige Planung, Kooperation und die Bereitschaft, Hindernisse zu überwinden. Die gewonnenen Erkenntnisse werden uns bei der Gestaltung zukünftiger Projekte und der Förderung von Chancengleichheit im Bildungsbereich von unschätzbarem Wert sein.
Diese Maßnahme wurde im Rahmen der OeAD Hochschultagung 2023 vorgestellt.
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