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Fachhochschule Campus Wien
Der Bachelor-Studiengang Diätologie an der FH Campus Wien hat bei der Curriculumsüberarbeitung den Fokus auf Internationalisierung gelegt und setzt diese erfolgreich um.
Ein zentrales Ziel bei der Curriculumsüberarbeitung des Bachelorstudiengangs Diätologie war es, dass alle Studierenden im Laufe des Studiums inter- und transkulturelle Kompetenzen erwerben sowie die Möglichkeit haben internationale Erfahrungen zu sammeln – unabhängig davon, ob sie selbst mobil sein können. Zwei Punkte waren besonders wichtig: Erstens wurde darauf geachtet, dass globale, internationale und transkulturelle Inhalte auf allen Ebenen des Curriculums (Programm-, Modul- und Lehrveranstaltungsebene) in Form von Lernergebnissen abgebildet werden. Zweitens wurde bei der Entwicklung der Lehrinhalte stehts auf die fachspezifische Relevanz geachtet. Die internationalisierten Lernergebnisse sind somit speziell auf das Berufsfeld und den Berufsalltag von Diätolog/innen abgestimmt. Eine internationalisierte Ausrichtung des Studiengangs Diätologie wird immer wichtiger, da auch internationale Ernährungstrends und Diskurse (z.B. Planetary Health Diet) immer mehr an Bedeutung gewinnen. Auch die Bedürfnisse und Notwendigkeiten der verschiedenen Stakeholder werden zunehmend heterogener. Parallel dazu steigt das gesellschaftliche Bewusstsein dafür, dass unterschiedliche Ernährungsformen eine zentrale Rolle für die kulturelle, soziale und religiöse Zugehörigkeit und Identität von Personen(gruppen) spielen. All das wirkt sich auf das Berufsfeld und den beruflichen Alltag von Diätolog/innen aus. Zusätzlich ist die Arbeit im Gesundheitswesen maßgeblich von Migration und demographischen Entwicklungen in unserer Gesellschaft geprägt. Das stellt auch Diätolog/innen vor Herausforderungen, die ein Umdenken und neue Lösungsansätze erfordern. Ein zentrales Ziel ist es daher, die Studierenden auf die immer diverseren Bedürfnisse vorzubereiten. Der Erwerb interkultureller Perspektiven und transversaler Kompetenzen ist hierfür unerlässlich. Studierende sollten deshalb bereits im Studium ein Bewusstsein und Akzeptanz für unterschiedliche sozio-kulturelle Settings entwickeln. Sie sollten über diverse kulturell und religiös bedingte Ernährungsbedürfnisse Bescheid wissen und unterschiedliche Kommunikationsstrategien in der Beratung und Therapie anwenden können. Die Internationalisierung des Studienprogramms trägt maßgeblich zur Stärkung der nationalen und internationalen Relevanz von Diätolog/innen bei. Kenntnisse internationaler Standards in der Behandlung und Prävention sowie der internationale wissenschaftliche Austausch sind von zentraler Bedeutung.
Auf institutioneller Ebene war die Internationalisierungsstrategie 2025 der FH Campus Wien ausschlaggebend. Diese sieht Internationalisierung als festen Bestandteil der Curriculumsüberarbeitung vor. Intern kam der Anstoß für die Internationalisierung im Rahmen der Curriculumsüberarbeitung von der Studiengangsleitung und den Lehrenden. Internationalisierung wurde während des gesamten Überarbeitungsprozesses von Beginn an mitgedacht. Im Vorfeld wurden Bedarfs- und Akzeptanzanalysen, Marktanalysen sowie Round Tables mit Stakeholdern, Absolvent/innen und nebenberuflich Lehrenden durchgeführt. Die Erkenntnisse dieser Analysen und Befragungen waren eine wichtige Orientierungshilfe in der Festlegung der Lernergebnisse. Das gesamte Team des Studiengangs Diätologie hat an der Curriculumsüberarbeitung mitgewirkt und hat sichergestellt, dass alle Inhalte genau aufeinander abgestimmt sind. Auch andere Abteilungen wie etwa das Language Center, das International Office und die Akademische Hochschulentwicklung nahmen in der Konzipierung und Umsetzung der Internationalisierung eine unterstützende Rolle ein.
> Einführung neuer Lehrveranstaltungen mit internationalem Fokus. > Durchführung von Internationalisation@home-Initiativen (IaH-Initiativen) im Rahmen von Lehrveranstaltungen, wie z.B. „International/Interprofessional Cooking“ oder in Form eines Präventionsprojekts mit einer nahegelegenen Schule. > Abbildung der Internationalisierung auf allen Ebenen – sowohl auf Programm- und Modulebene als auch auf Lehrveranstaltungsebene – um einen systematischen Kompetenzaufbau zu ermöglichen. > Festlegung eines physischen Mobilitätsfensters im 5. Semester in Form eines 26-wöchigen Berufspraktikums, das vollständig im Ausland absolviert werden kann und von einer Reflexionsphase begleitet wird. > Einführung eines virtuellen Mobilitätsfensters im 6. Semester, dem sogenannten „Open Window“ (4 ECTS). Darin enthalten sind ein Kommunikationsworkshop und ein COIL-Projekt, das gemeinsam mit der Partnerhochschule Erasmus Hogeschool Brussels durchgeführt wird. Die Studierenden haben dabei die Möglichkeit zwischen dem Workshop und dem Projekt zu wählen. > Schaffung eines Zeitfenster im Studienplan, das Studierenden die Teilnahme an den „International Days" der FH Campus Wien ermöglicht. > Förderung der Teilnahme an internationalen Tagungen und Kongressen.
> Die Studierenden lernen ethnische, religiöse und kulturelle Aspekte in der Ernährungsberatung und -therapie zu berücksichtigen. > Die Studierenden sind sich darüber bewusst, dass sich der Beruf von Diätolog/innen in anderen nationalen Kontexten unterscheiden kann und daher unterschiedliche Kompetenzen gefordert sein können. > Auslandspraktika dienen sowohl der persönlichen Entwicklung, fördern aber auch die professionelle Weiterentwicklung der Berufsgruppe.
Die Internationalisierung des Curriculums braucht eine gut überlegte Zielsetzung und bedarf einer mindestens einjährigen Planung unter Einbindung des gesamten Studiengangteams. Denn um internationalisierte Lehrinhalte nachvollziehbar und aufeinander aufbauend gestalten zu können, müssen sich alle gut untereinander absprechen und an einem gemeinsamen Strang ziehen. Die erfolgreiche Umsetzung eines internationalisierten Studienprogramms fordert auch ein hohes Engagement von Seiten der Lehrenden. Sie müssen bereit sein, neue Lehrinhalte und Lehrformate in den Unterricht zu integrieren und Internationalisierung in den Lernergebnissen sichtbar zu machen, sowie ein englischsprachiges Lehrveranstaltungsangebot zu schaffen. Hinsichtlich Mobilitätsfenstern ist es wichtig, sich mit den Studien- und Stundenplänen der kooperierenden Einrichtungen auseinanderzusetzen und Lehr- und Lerninhalte aufeinander abzustimmen. IaH-Initiativen sind besonders hilfreich, um allen Studierenden internationale Erfahrungen und transkulturelles Lernen zu ermöglichen. Trotz des hohen Aufwands ist der Mehrwert von COIL-Projekten groß: Für Studierende mit Betreuungspflichten sind diese oft die einzige Möglichkeit am internationalen Austausch mit Studierenden der eigenen Fachdisziplin und unter professioneller Durchführung mit der Expertise von Lehrenden aus anderen Ländern Teil zu haben. Zusätzlich bieten COIL-Projekte auch Lehrenden selbst eine Möglichkeit über den eigenen Tellerrand zu blicken und neue Perspektiven einzunehmen. Internationalisierung ist als Prozess zu verstehen, der in der Regel nicht mit Abschluss der Curriculumsüberarbeitung endet. Es ist daher wichtig, die Entwicklungen im eigenen Fachbereich und Berufsfeld weiter im Auge zu behalten, regelmäßig über Inhalt und Aufbau des Studienprogramms zu reflektieren und Verbesserungsvorschläge für den nächsten Überarbeitungsprozess zu überlegen.
Aspekte, die bei der Internationalisierung des Curriculums zu beachten sind: > Strategierichtlinie zur Internationalisierung der eigenen Hochschule berücksichtigen > Rahmenbedingungen für Mobilität schaffen, z.B. durch Mobilitätsfenster und die Anerkennung von Mobilitäten > Internationalisierung im Curriculum durch Lernergebnisse sichtbar machen > Evaluierung von Lernergebnisse konkretisieren > Wissenschaftliche Zusammenarbeit mit internationalen Partnerinstitutionen forcieren
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