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Pädagogische Hochschule Wien

Lehrendenmobilität trifft Vielfalt: Urban Education weltweit

Wien und Kathmandu im Dialog: Eine Lehrendenmobilität, die gegenseitiges Lernen ermöglicht, Vielfalt gestaltet, Inklusion fördert und globale Bildungsräume gemeinsam weiterentwickelt.

Drei Personen stehen gemeinsam in einem Raum und halten eine rote Tasche. Die Szene zeigt einen symbolischen Moment des internationalen Austauschs im Rahmen einer Lehrendenmobilität in Nepal.

© Florentine Paudel

Symbolische Verbindung über Kontinente: Austausch zwischen Österreich und Nepal

Ziele

Ziel der Lehrendenmobilität zwischen der Pädagogischen Hochschule Wien (PH Wien) und der Kathmandu University School of Education (KUSOED) ist die nachhaltige Entwicklung internationaler und interkultureller Kompetenzen bei Hochschulpersonal in zentralen Themenfeldern wie Urban Diversity Education, Inklusion und Berufsbildung. Die Mobilität richtet sich an Lehrende beider Institutionen und fördert gezielt die persönliche Weiterentwicklung, den institutionellen Austausch sowie die strategische Hochschulentwicklung. Durch gegenseitige Aufenthalte, Hospitationen, Co-Teaching, interdisziplinäre Vernetzung sowie gemeinsame Forschung und Publikationen sollen Bildungszugänge reflektiert, inklusive Curricula mitgestaltet und innovative Impulse für die Lehre gewonnen werden. Die Programmgestaltung erfolgt bedarfsorientiert und dialogisch, flankiert durch individuelle Begleitmaßnahmen vor, während und nach der Mobilität (z. B. Mentoring, Sprachencafé, Dissemination bei Tagungen). Die Initiative trägt zur Umsetzung mehrerer strategischer Zielsetzungen der PH Wien bei: Sie stärkt die institutionelle Internationalisierungsstrategie, fördert die strukturelle Verankerung inklusiver Bildung und intensiviert das Engagement in der (Berufs-)Bildungsforschung mit globalem Bezug. Zudem leistet sie einen konkreten Beitrag zur Öffnung der Hochschule für Kooperationen mit Partnern aus Ländern mit eingeschränktem Zugang zu Mobilitätsprogrammen. Bereits im ersten Projektjahr ermöglichte die Mobilität gemeinsame Veranstaltungen, Beiträge auf internationalen Konferenzen sowie die Einreichung und Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Publikation. Zudem wurde die curriculare Zusammenarbeit angestoßen und in konkrete Entwicklungsschritte überführt. In den Folgejahren soll die Mobilität gezielt auf weitere Zielgruppen – wie Schulleitungen und Studierende im Rahmen von Blended-Mobility-Formaten – ausgeweitet werden, um die Kooperation institutionell zu vertiefen und langfristig zu verankern.

Hintergrund

Die Lehrendenmobilität zwischen der Pädagogischen Hochschule Wien (PH Wien) und der Kathmandu University School of Education (KUSOED) entstand aus dem strategischen Ziel, internationale Kooperationen gezielt auch mit Partnern außerhalb des traditionellen Erasmus+-Raums aufzubauen – insbesondere mit Hochschulen, die aufgrund wirtschaftlicher oder geografischer Bedingungen eingeschränkten Zugang zu Mobilitätsprogrammen haben. Der erste Kontakt wurde im Frühjahr 2022 durch eine thematische Übereinstimmung in den Bereichen Urban Diversity Education, Inklusion und Berufsbildung initiiert. Im Januar 2023 folgte ein von der PH Wien finanzierter Besuch an der KUSOED zur Vertiefung der Partnerschaft und zur Ausarbeitung eines gemeinsamen Mobilitätsantrags. Dabei wurde ein Memorandum of Cooperation unterzeichnet und die inhaltliche sowie organisatorische Zusammenarbeit konkretisiert. Beteiligt am Entstehungsprozess waren aufseiten der PH Wien das Zentrum für Internationalisierung, die Institutsleitung für Berufsbildung sowie das Büro für Inklusive Bildung (damalige Bezeichnung). Seitens der KUSOED engagierten sich die stellvertretende Dekanatsleitung sowie die Leitung des Bereichs Entwicklungs- und Inklusionspädagogik. Beide Institutionen brachten gezielt ihre Expertise und Bedarfe in die Programmgestaltung ein. Die Umsetzung wird durch Erasmus+ (KA171) gefördert und hochschulintern aktiv unterstützt: durch institutionelle Anerkennung der Mobilitätsleistungen, finanzielle Vorleistungen zur Sicherung der Teilnahme, individuelle Betreuung und gezielte Sichtbarmachung der Ergebnisse in Forschung, Lehre und Personalentwicklung. Damit stärkt die Maßnahme nicht nur individuelle Kompetenzen, sondern wirkt auf struktureller Ebene als Impulsgeber für die Weiterentwicklung internationaler und inklusiver Hochschulstrategien.

(Durchgeführte) Aktivitäten

Im Rahmen der Lehrendenmobilität zwischen der PH Wien und der Kathmandu University School of Education wurden gezielte Maßnahmen umgesetzt, um die internationale und interkulturelle Kompetenzentwicklung, den institutionellen Austausch sowie die strategische Hochschulentwicklung zu fördern. Im ersten Projektjahr wurden vier Incomings von Lehrenden aus Nepal an der PH Wien realisiert. Die ausgewählten Teilnehmer:innen – Expert:innen für Inklusion, Berufsbildung und Urban Diversity Education – absolvierten ein mehrtägiges, individuell abgestimmtes Programm. Dieses umfasste Besuche bei der Hochschulleitung, dem Institut für Berufsbildung und dem Büro für Inklusive Bildung, ebenso wie Unterrichtshospitationen, Co-Teaching-Formate und Präsentationen im internationalen Studienprogramm. Darüber hinaus fanden kulturelle Aktivitäten (z. B. Exkursionen, Sprachencafé, Stadtführungen) statt, die dem interkulturellen Austausch auf Augenhöhe dienten. Die Vernetzung mit österreichischen Kolleg:innen erfolgte im Rahmen von Workshops, Round Tables und Konferenzbeiträgen. Parallel wurde die Outgoing-Mobilität österreichischer Lehrender nach Nepal vorbereitet und im Herbst 2024 umgesetzt. Dabei erfolgte die enge Abstimmung zu gemeinsamen Curriculumsentwicklungen, etwa im Bereich Inklusive Bildung. Die Aktivitäten wurden durch vorbereitende und nachbereitende Maßnahmen flankiert – darunter Mentoring, individuelle Beratung, Dissemination auf Fachveranstaltungen und Veröffentlichung einer gemeinsamen Publikation. Die Maßnahmen erreichten die Zielgruppe direkt und wirksam: Lehrende beider Institutionen erweiterten nicht nur ihre fachliche Perspektive, sondern trugen durch wechselseitigen Austausch aktiv zur strategischen Hochschulentwicklung und zur nachhaltigen Internationalisierung ihrer Heimatinstitutionen bei.

Ergebnisse

Das Mobilitätsprojekt zwischen der PH Wien und der Kathmandu University School of Education hat im ersten Projektjahr zu mehreren konkreten Ergebnissen geführt, die unmittelbar zur Erreichung der gesetzten Ziele beigetragen haben. Im Zentrum standen die persönliche Kompetenzentwicklung der teilnehmenden Lehrenden sowie institutionelle Impulse für Lehre, Forschung und Hochschulentwicklung. Ein zentrales Ergebnis war die erfolgreiche Durchführung von vier Incomings nepalesischer Lehrender nach Wien. Die Mobilitäten ermöglichten nicht nur fachlichen Austausch, sondern auch tiefgreifende Einblicke in inklusive Hochschulstrukturen, innovative Lehrformate und berufspädagogische Zugänge. Die Teilnehmenden trugen ihre Perspektiven aktiv in Seminare, Workshops und Netzwerktreffen ein und bereicherten so die Diskurse an der PH Wien. Ergänzend wurde eine gemeinsame wissenschaftliche Publikation eingereicht und veröffentlicht. Die österreichischen Outgoings nach Kathmandu konnten im Herbst 2024 ebenfalls umgesetzt werden und führten zu einer verstärkten curricularen Zusammenarbeit. Für die Zielgruppe der Lehrenden bietet das Projekt einen hohen Mehrwert: Sie erhalten die Möglichkeit, ihre internationale, fachliche und interkulturelle Handlungskompetenz praxisnah zu erweitern und als Multiplikator:innen an ihren Heimathochschulen zu wirken. Durch die strukturelle Einbindung in Personalentwicklungsmaßnahmen, Dissemination bei Tagungen und interne Rückkopplung wurde die Wirkung über den individuellen Lerngewinn hinaus auf institutioneller Ebene gesichert. Langfristig trägt das Projekt zur strategischen Internationalisierung beider Hochschulen bei, zur Entwicklung neuer Curricula mit inklusivem Fokus sowie zur nachhaltigen Etablierung von Nord-Süd-Kooperationen im Hochschulbereich. Geplant ist, weitere Zielgruppen – etwa Schulleitungen und Studierende – einzubeziehen und die Partnerschaft durch kontinuierliche Mobilitäten und gemeinsame Projektformate auszubauen.

Lessons learned

Die Umsetzung der Lehrendenmobilität zwischen der PH Wien und der Kathmandu University School of Education war geprägt von intensiven Lernprozessen auf individueller und institutioneller Ebene. Besonders wertvoll war die dialogische Zusammenarbeit in der Vorbereitung und Programmgestaltung, bei der beide Hochschulen gleichberechtigt ihre Perspektiven einbrachten. Dies förderte eine Begegnung auf Augenhöhe und stärkte die Qualität der Kooperation. Herausforderungen ergaben sich insbesondere in organisatorischer und finanzieller Hinsicht. Die Vorfinanzierung von Reisen und Aufenthalten für Incoming-Lehrende aus Nepal erforderte flexible Lösungen jenseits standardisierter Abläufe. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Internationalisierung und der Quästur konnten passende Unterstützungsmaßnahmen etabliert werden. Auch komplexe Visa- und Versicherungsfragen machten eine intensive Begleitung notwendig, da bürokratische Prozesse in Drittstaaten stark variieren. Eine weitere Herausforderung bestand darin, nachhaltige fachliche Kooperationen – etwa im Bereich Co-Teaching oder Curriculumsentwicklung – trotz begrenzter Aufenthaltsdauer umzusetzen. Hier erwies sich eine präzise Vorabstimmung sowie eine digitale Nachbereitung als zentral. „Lessons learned“: – Erfolgreiche Nord-Süd-Kooperation – also die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen aus wirtschaftlich unterschiedlich aufgestellten Weltregionen – erfordert institutionelle Offenheit, strukturelle Flexibilität und gegenseitiges Vertrauen. – Mobilitäten entfalten ihre volle Wirkung, wenn sie durch individuelle Begleitung, Sichtbarmachung und Rückkopplung in die Hochschulentwicklung eingebettet sind. – Interkultureller Austausch wirkt nachhaltig, wenn er fachlich fundiert und menschlich getragen ist. Diese Erkenntnisse fließen direkt in die Weiterentwicklung der Kooperation und zukünftige Mobilitätsformate ein.


Schlagwörter

Logo Internationalisation Award

Internationalisation Award 2025

2. Platz in der Kategorie Mobilitätsförderung und Kompetenzentwicklung für Lehrende und allgemeines Hochschulpersonal

Zielgruppe(n)

  • Hochschulangehörige
  • Hochschulleitungen
  • Lehrende
  • Wissenschaftliches Personal

Themenfelder

  • Inklusion
  • Internationalisierung
  • Mobilitätsförderung für Hochschulangehörige
  • Nachhaltigkeit

Kontaktperson(en)

Florentine Paudel

florentine.paudel@phwien.ac.at
06606250165

Weiterführende Links


Projektpartner

  • Pädagogische Hochschule Wien

 HMIS2030

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